Wärmemarkt
Der Wärmemarkt ist ein wichtiger Sektor für das Erreichen der Klimaziele. Allein 33,5 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfällt auf Raumwärme und Warmwasser. Insgesamt gibt es rund 21,2 Mio. Wärmeerzeuger in Gebäuden im gesamten Bundesgebiet. Davon sind 14,1 Mio. Gasheizungen, rund 5,1 Mio. Ölkessel und 650.000 Flüssiggasheizungen. Die Versorgung mit Heizöl EL und Flüssiggas erfolgt derzeit zu einem hohen Anteil durch en2x-Mitglieder.
Die en2x-Mitgliedsunternehmen wollen weiterhin mit ihren Produkten zur Wärmeversorgung der Gebäude in Deutschland beitragen. Dabei setzen sie zunehmend auf treibhausgasarme Brennstoffe und leisten damit einen wichtigen Beitrag für Klimaschutz und Versorgungssicherheit im Wärmemarkt.
NOVELLE GEBÄUDEENERGIEGESETZ: ANTEIL ERNEUERBARER ENERGIEN WIRD DEUTLICH ERHÖHT
Das novellierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht vor, dass ab dem 1. Januar 2024 Heizungen in Neubauten zu mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen müssen. Als hauptsächliche Erfüllungsoption außerhalb von Ballungsräumen gilt derzeit die Strom-Wärmepumpe, aber auch THG-reduzierte Fuels wie biogene Brennstoffe oder Hybridsysteme (z. B. aus Wärmepumpe und Öl-Brennwertheizung) können die Anforderungen erfüllen.
Das „Green Fuels Ready“-Label kennzeichnet neue Heizungsanlagen und -komponenten, die für den Einsatz von bis zu 100 Prozent erneuerbaren Brennstoffen geeignet sind.
STATUS UND ZUKUNFT DER ÖLHEIZUNG
Derzeit gibt es bundesweit rund 5,1 Millionen Ölheizungen. Die meisten sind in Ein- und Zweifamilienhäusern und stehen in ländlichen Regionen oder am Rand von Ballungsgebieten. Rund drei Millionen der ölbeheizten Gebäude liegen abseits der Gas- und Wärmenetze. Aus technischen oder finanziellen Gründen lässt sich nicht jedes Haus mit Ölheizung ohne Weiteres auf einen anderen Energieträger umstellen.
Um die Klimaziele zu erreichen, ist es daher notwendig durch effiziente und sozialverträgliche Lösungen die Treibhausgasemissionen von Gebäuden mit Ölheizung zu reduzieren. Hier bietet auch der Einsatz von hybriden Heizsystemen, beispielsweise der Kombination einer Ölheizung mit einer Wärmepumpe kleiner Leistung eine sinnvolle Modernisierungsoption. Eine Modernisierung kann dann auch schrittweise und unter Beibehaltung eines flüssigen Energieträgers erfolgen.
GEBÄUDEBESTAND ERFORDERT INDIVIDUELLE LÖSUNGEN
Hybridheizungen, die Strom-Wärmepumpen mit Öl- oder Flüssiggaskesseln kombinieren, und flüssige Brennstoffe mit zunehmenden erneuerbaren Anteilen können einen wichtigen Beitrag für die Wärmewende leisten. Sie stellen für die Betreiber von Ölheizungen eine wichtige Option dar, um die gesetzlichen Vorgaben zur Nutzung von erneuerbaren Energien zu erfüllen.
Angesichts der hohen Anteile fluktuierenden Wind- und Solarstroms können solche Hybrid-Heizungen insbesondere an kalten Tagen Spitzenlasten abdecken bzw. den Strombedarf reduzieren. Ebenso stärkt eine dezentrale Bevorratung flüssiger Brennstoffe die Resilienz der Energieversorgung.
Unsere Forderungen
Zur Erreichung der Klimaschutzziele sind erhebliche Anstrengungen erforderlich, zudem sind die Modernisierungsansätze für die unterschiedlichen Gebäude sehr unterschiedlich. Für das Erreichen der Klimaziele im Gebäudesektor ist daher eine Vielfalt von Technologien erforderlich. Nur so können unterschiedliche Ansprüche und Voraussetzungen berücksichtigt werden und Umsetzbarkeit und Sozialverträglichkeit gewährleistet werden.
Zur Bereitstellung neuer CO2 armer Brennstoffe, sowie geeigneter Gerätetechnik muss in die Entwicklung von Produkten, sowie in den Aufbau von Produktionskapazitäten investiert werden. Diese Investitionen können nur erfolgen, wenn durch klare und verlässliche Rahmenbedingungen sichergestellt ist, dass diese Produkte auch eingesetzt werden dürfen und als „erneuerbar“ anerkannt werden.
Eine sichere und unabhängige Energieversorgung ist die Basis für Wirtschaft und Industrie, aber auch private Haushalte bauen auf eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung. Flüssige Energieträger, die auch erneuerbar produziert werden können, lassen sich leicht transportieren und lagern. Sie liefern damit eine solide Basis für eine sichere und unabhängige Energieversorgung.